Station 11: Eisenweg
Da Erze aus der unmittelbaren Umgebung den hiesigen Bedarf an Eisen nicht deckten, wurden jahrhundertelang Erze und Roheisen aus dem Dillenburger und Siegerländer Raum nach Wittgenstein gekarrt. Oft wurden die Wege, über die hier wichtige Hammerwerke und Hochöfen beliefert wurden, lokal als „Eisenwege“ bekannt. So auch die Strecke, auf der Sie gerade wandern. Sie diente über Jahrhunderte sowohl dem Transport der begehrten Wittgensteiner Holzkohle zu Abnehmern außerhalb der Region, als auch der Einfuhr von Eisenerz und Roheisen.
Auf diesem Eisenweg wurde Roheisen aus dem Dillenburgischen zum „Sehlberger Hammer“ geliefert. Dieses Hammerwerk lag im Edertal östlich des Dorfes Aue, in Sichtweite der Wallburg Aue (Station 2). In Werken wie diesem wurden vermutlich die für die hiesige Landwirtschaft relevanten Geräte hergestellt: Radreifen, Hufeisen für Pferde und Ochsen und wohl auch Achsen für Karren, Ketten, Schaufeln, Pflugscharen, Hacken und Heugabeln.
Wahrscheinlich diente diese Wegtrasse hiesigen Bewohnern aber schon viel länger. Zumindest lässt dies der Umstand vermuten, dass er auch die kürzeste Verbindung zwischen gleich drei wichtigen eisenzeitlichen Fundstellen, einer Wallburg, einer Siedlung und einem Gräberfeld, den Stationen 2, 9 und 10, darstellt. Demnach ist es gut möglich, dass Menschen diesen Weg nicht erst seit Jahrhunderten, sondern schon seit Jahrtausenden beschritten und genutzt haben.
Für Kinder
Ihr seid auf einem Weg, welcher schon vor über 500 Jahren zum Transport von Waren benutzt wurde. Vor allem wurde auf diesem Weg Holzkohle, die hier in den Wäldern hergestellt wurde, in die benachbarten Regionen transportiert. Auf dem Rückweg haben die Händler dann Eisenerz und Roheisen mitgebracht. Es drehte sich bei dem Handel fast alles um das wichtige Metall Eisen, das damals wie heute enorm wichtig ist. Und da Eisen unter allen Rohstoffen eine so große Rolle spielte, trägt dieser Transportweg bis heute noch die Bezeichnung „Eisenweg“.